Mecklenburg-Vorpommern hat seine Urlaubsangebote für Menschen mit Behinderung in den vergangenen Jahren zunehmend erweitert. Vor allem die Infrastruktur sei auf die besonderen Bedürfnisse Behinderter ausgerichtet worden, sagte Wilfried Steinmüller vom Verein Ohne Barriere. Besonders die Orte Baabe, Binz, Kühlungsborn, Rerik und Koserow sind den Angaben zufolge behindertenfreundlich. Mitunter seien die speziellen Hotelzimmer deshalb bereits zwei Jahre im Voraus ausgebucht.
Viele Städte und Kommunen verfügten zwar über behindertengerechte Unterkünfte, doch außerhalb der Urlaubsdomizile fänden die Körperbehinderten oft wenig Möglichkeiten für Aktivitäten, sagte Steinmüller. Kritik äußerte der Verein auch an den Tourismusinformationen. Nur jede Zweite sei auf die Bedürfnisse behinderter Urlauber eingestellt.
Deutlich positiver sei die Bilanz dagegen bei Ausflugszielen. Mittlerweile sind laut Verein 60 Prozent der Kirchen im Land sowie viele Schlösser und Baudenkmäler behindertengerecht ausgebaut. Auch die Mecklenburgische Bäderbahn „Molli“, die von Bad Doberan über Heiligendamm nach Kühlungsborn fährt, kann inzwischen von Rollstuhlfahrern benutzt werden.
Bundesweit gibt es dem Verband zufolge etwa acht Millionen Behinderte. Rund jeder Zweite von ihnen fährt regelmäßig in den Urlaub. Ihr Anteil werde in den kommenden Jahren weiter steigen, sagte Steinmüller. Er forderte die Tourismusanbieter auf, mit Marketingaktionen künftig verstärkt um diese Zielgruppe zu werben.
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