Manche Kerle haben einfach Glück: „Some Guys have all the Luck“, singt Rod Stewart um 19.53 Uhr als Erstes, und er hat tatsächlich Glück: Er muss sein Publikum nicht im Regen stehen lassen. Etwa 10 000 sind es am Eckernförder Südstrand; sie bleiben am Abend eines verregneten Tages im Trockenen und kommen voll auf ihre Kosten, die mit 80 Euro pro Ticket nicht eben gering sind.
„It’s a Friday night, it’s a party night“, ruft der Sänger – und macht wirklich Party an diesem Freitagabend: Exakt anderthalb Stunden lang reiht sich Hit an Hit, Rod ist gut bei Reibeisenstimme, die Band ist klasse, der Sound astrein, die blonde Strubbelfrisur sitzt, er hat drei hübsche Chorfrauen an seiner Seite, flirtet mit ihnen und mit dem Publikum – Rod Stewart, wie er leibt und lebt. Er wackelt sogar mit dem immer noch knackigen Hintern. 64 Jahre, Vollprofi: Gebt mir eine Bühne, ich rocke sie.
Dass Rod Stewart diese Bühne anfangs an der Nordsee wähnt, macht nichts. Nach einem Wink seiner sexy Saxofonistin Katja Rieckermann, die aus Bad Schwartau bei Lübeck stammt, korrigiert er sich: „Oh, it’s the Baltic Sea.“ Auf dieser Ostsee glitzert just beim Romantik-Klassiker „Sailing“ sogar die Sonne.
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